Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe – Die Bedeutung der Eigenvorsorge
In den letzten Jahren hat der Bevölkerungsschutz und die Katastrophenhilfe zunehmend an Bedeutung gewonnen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Katastrophenschutz in Deutschland über Jahre hinweg zurückgefahren. Doch die jüngsten Ereignisse, wie die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal, haben deutlich gemacht, wie wichtig ein gut funktionierender Katastrophenschutz ist. In dieser Krisensituation wurde der Kat-Schutz aus ganz Deutschland angefordert, um die betroffenen Gebiete zu unterstützen. Seitdem ist der Katastrophenschutz wieder verstärkt in den Fokus geraten.
Der Katastrophenschutz hilft auf vielen Ebenen: Von der Bereitstellung von Essen und Trinken, über die Einrichtung von Notunterkünften, bis hin zu medizinischer Hilfe. Doch auch der beste Katastrophenschutz braucht seine Zeit, um in einem Krisengebiet anzukommen und mit der eigentlichen Hilfe zu beginnen. In dieser Übergangsphase, bevor Hilfe vor Ort ist, muss sich die betroffene Bevölkerung selbst versorgen.
Vorratshaltung – Eine Notwendigkeit für jeden Haushalt
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt allen Bürgern, für den Ernstfall einen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser für mindestens 10 Tage anzulegen. Dieser Vorrat sollte aus Produkten bestehen, die man sowieso im Haushalt hat und die eine lange Haltbarkeit besitzen. Dazu gehören Dosen, Trockenprodukte, Wasser und Lebensmittel, die ohne Kühlung auskommen.
In Deutschland gibt es zudem geheime Lagerstätten, an denen das Land verschiedene haltbare Lebensmittel vorrätig hält. Diese werden im Katastrophenfall genutzt, um die Bevölkerung zu versorgen, wenn die regulären Versorgungswege unterbrochen sind. Doch auch wenn diese Notfallvorräte vorhanden sind, kann es einige Zeit dauern, bis diese tatsächlich in den betroffenen Gebieten ankommen.
Informationsversorgung und Kommunikation im Krisenfall
Im Notfall ist es entscheidend, schnell informiert zu werden. Informationen über aktuelle Entwicklungen werden in der Regel über Radio, Fernsehen sowie Apps wie NINA oder BIWAPP an die Bevölkerung weitergegeben. Diese Apps bieten Warnungen und Hinweise zu Naturkatastrophen und anderen Krisen. Doch was passiert, wenn der Strom ausfällt und der Fernseher oder das Handy nicht mehr funktioniert? Es ist daher wichtig, ein Notfallradio zu besitzen, das über Batterien oder eine Handkurbel betrieben werden kann, um auch in solchen Fällen weiterhin Informationen zu erhalten.
Die Bedeutung der Eigenvorsorge
Sollte es zu einem großflächigen Stromausfall kommen, könnten viele alltägliche Dinge nicht mehr funktionieren. Herd und Backofen könnten ausfallen, und ohne Strom wären viele Küchenutensilien unbrauchbar. Campingkocher oder Gasflaschen sind hier eine sinnvolle Investition, da sie es ermöglichen, zumindest Wasser zu erhitzen oder sich ein einfaches, warmes Mahl zuzubereiten. Diese Vorsorgemaßnahmen sind keine übertriebene Vorbereitung, sondern können im Krisenfall den Unterschied ausmachen.
Der Wandel im Katastrophenschutz
In den letzten Jahren hat sich der Katastrophenschutz in Deutschland verändert. Früher gab es in jedem größeren Dorf einen Teil des Katastrophenschutzes, der im Notfall schnell mobilisiert werden konnte. Heute werden diese Bereitschaften immer seltener und zunehmend in größeren Einheiten zusammengefasst. Das bedeutet, dass ehrenamtliche Helfer oft weiter reisen müssen, um im Ernstfall am Einsatzort anzukommen. Dadurch entsteht eine Zeitlücke, in der die betroffene Bevölkerung auf ihre eigene Vorbereitung angewiesen ist, bis der Katastrophenschutz eintrifft und die Hilfe organisiert.
Fazit – Vorsorge ist kein „Prepper-Wahnsinn“
Die Vorratshaltung und Notfallvorsorge hat nichts mit der sogenannten Prepper-Bewegung zu tun, bei der Menschen extreme Vorräte für alle Eventualitäten anlegen. Vielmehr geht es darum, im Falle einer Naturkatastrophe oder eines anderen Krisenereignisses in der Lage zu sein, sich für eine gewisse Zeit selbst zu versorgen. Mit den zunehmenden Naturkatastrophen weltweit und den immer wiederkehrenden Krisen wird es immer wichtiger, sich auf solche Situationen vorzubereiten.
Jeder Haushalt sollte in der Lage sein, für mindestens 10 Tage unabhängig zu überstehen. Diese Vorbereitung ist keine überzogene Maßnahme, sondern eine notwendige Vorkehrung, um in Krisenzeiten den eigenen und den Schutz der Familie zu gewährleisten, bis die Hilfe der Rettungskräfte und des Katastrophenschutzes eintrifft.